Wenn ein Spieler aus der fünftklassigen Regionalliga West in die GFL2 wechselt, dann ist der erste Gedanke bei vielen Menschen ohne Frage, dass er wohl eher ein Mann für die Zukunft ist und im Development-Team zum Einsatz kommen dürfte. Insbesondere, wenn er auf einer Position spielt – im Defense Backfield – auf der die Leistungsdichte hoch ist und viele Topspieler im Kader stehen. Umso mehr, wenn er von einem in dieser Liga sieglosen Team im Vorjahr kommt. Doch im Football ist die Sache nicht ganz so einfach. Einzelne Spieler, zumal in der Defense, können für den Teamerfolg nicht unbedingt einen entscheidenden Unterschied machen. Geht der Angriff über den Lauf oder andere Verteidiger, kann auch ein Elite-Defense Back kaum etwas ändern. Und so dürfen Fans der Ravens auf die jüngste Neuverpflichtung durchaus gespannt sein, denn Leon Morris bringt durchaus interessante Eigenschaften mit. Mit 1,93 Metern Größe und 90 Kilogramm Gewicht bringt er einen beeindruckenden Körper und eine große Reichweite mit. Dabei ist er auch sehr schnell, auch wenn bei den Kevelaer Kings, von denen er kommt, keine Messungen des 40-Yard-Dash vorgenommen wurden. Darüber hinaus weist er sehr gute Kraftwerte auf und drückt auf der Hantelbank mit 100 Kilogramm 111 Prozent seines Körpergewichts. Sein Speed und seine physischen Attribute machen ihn auch zu einem guten Gunner in den Specialteams, so dass er durchaus auch Potential hat, zunächst in dieser Rolle den Cut für das Team zu schaffen. Der gebürtige Düsseldorfer, der seit 2019 bei den Kings spielte, kam am 19. Juli 2000 zur Welt und ist damit 24 Jahre jung.
„Wir freuen uns, einen weiteren jungen, talentierten Athleten in unserem Team begrüßen zu dürfen. Leon begeistert vor allem mit seinem Speed und bringt genau die richtige Einstellung mit, um sich in unserem starken Defense Backfield durchzusetzen. Three percent gets you here!“ sagt Sebastian Nawroth, der Defense Coordinator der Ravens zu seinem Neuzugang.
Der selbst geht die Aufgabe mit der nötigen Demut an. „Die Ravens sind ein junges und ambitioniertes Team und darauf bedacht, sich einen Namen in der GFL2 zu machen. Es fühlt sich für mich einfach nach dem richtigen Platz an, um mich zu entwickeln und besser zu werden“, sagt er. Dabei will er auch durchaus Verantwortung übernehmen. „Ich will einfach die beste Version meiner selbst ein und an einen Punkt kommen, an dem ich andere Spieler hochziehen und besser machen kann, so, wie es andere bei mir gemacht haben, als ich mit dem Football angefangen habe“, beschreibt er seine Ziele. Auf die Fans freut er sich. „Ihr seid unser zwölfter Mann, wir zählen auf Euch!“, ruft er ihnen zu.
Unter den vielen Neuzugängen, die aus der ersten Niederländischen Liga, der GFLJ oder ähnlichen Ligen kommen, mag der junge Neuzugang nicht unbedingt auf den ersten Blick herausstechen, aber er hat mit seinen Fähigkeiten durchaus das Potenzial, zu überraschen. In Amerika wird ein Spieler wie er klassisch als „sleeper“ bezeichnet. Ein Außenseiter mit hohem Überraschungspotenzial. Voller Einsatz ist der Schlüssel zum Team, nicht 97 Prozent, sondern eben deren 100. Wie DC Nawi sagt: Die letzten drei Prozent sind es, die den Unterschied ausmachen. Der Konkurrenzkampf im Defense Backfield wird mit ihm keineswegs kleiner.