Bereits vor zwei Jahren waren die Krefeld Ravens an Tayrell Henriks „dran“ und der Niederländer wollte in die Grotenburg wechseln. Damals aber war es für den Runningback nicht möglich, die Fahrstrecken aus seiner Heimat zu Training und Spielen zu gestalten und so zerschlug sich der Wechsel nach einigen Trainingseinheiten. Heute ist die Situation anders: Gemeinsam mit Receiver Max Frantzen kann er sich ein Auto teilen und so ist es möglich, dass er jetzt endlich das schwarz-gelbe (respektive graue oder weiße) Jersey überzieht. Das wird der 1,78 Meter große und 87 Kilogramm schwere Ballträger vor allem aus dem Backfield, denn er kann zwar auch als Slot-Receiver spielen, doch gerade hier ist die Personaldichte unglaublich groß. So dürfte er mit Akiva Wedge, Lior Volkov, Yassir Mallahi, Gabriel Kabirim oder dem vielseitigen Topzugang Josh Purdie ein Runningback-Gespann bilden, das sich in der Liga fraglos vor keinem Gegner verstecken muss. Der am 1. Juli 1999 in Nieuwnikerie in den Niederlanden geborene 25-Jährige ist ein physisch starker Ballträger, der vielleicht nicht die Endgeschwindigkeit mitbringt, wie die Receiver J’Mari Davis oder Moussa Keita, der aber mit 4,88 Sekunden auf 40 Yards ebenfalls zu den sehr schnellen Athleten zählt. Dabei ist er das, was der bekannte NFL-Experte Patrick Esume als „Wuchtbrumme“ bezeichnet: Vergleichsweise klein, aber sehr kräftig gebaut und schwer von den Beinen zu bringen. Dass er auch richtig Power mitbringt, zeigt sein Wert von 100 Kilogramm im Bankdrücken (115 Prozent seines Körpergewichts).
„Wir hatten uns ja vor zwei Jahren schon mit Tay geeinigt, aber damals ließ es sich einfach organisatorisch nicht richtig einrichten. Umso glücklicher sind wir, dass es jetzt durch die mit Brian Jahani entstandenen Möglichkeiten besser funktioniert. Er ist ein sehr vielseitiger Runningback, der sehr schnell und vor allem wahnsinnig beweglich ist. Er ist ein Back mit hoher Qualität, der aber noch sehr jung ist und den wir hier auch weiter entwickeln wollen. Er kam jetzt erneut auf uns zu und fragte, ob die Möglichkeit zum Wechsel noch besteht und wir haben dankbar zugegriffen. Damit haben wir jetzt das dritte Auto – ein Shuttle und zwei Privatfahrzeuge – das aus den Niederlanden zu uns pendelt. Über die so gewonnene Qualität freuen wir uns sehr“, betont Dino Volpe für das Recruiting-Team.
Der junge Neuzugang selbst, der mit seinen 25 Jahren bereits zu den älteren Zugängen in einem extrem jungen Team 2025 zählt, sieht vor allem die Stimmung im Team als großen Vorteil. „Das Team gibt wirklich Familien-Vibes und es ist ein großartiger Ort, meine Footballkarriere fortzusetzen und mich zu einem noch besseren Spieler zu entwickeln, als ich bereits bin“, sagt er zu seiner Motivation zum Wechsel. Sein Ziel sei vor allem die Entwicklung. „Ich denke, Krefeld ist der richtige Ort für mich, um zu lernen und mich als Spieler zu dem zu entwickeln, der ich sein kann. Ich möchte meine Stärken ins Team einbringen und einen Anteil daran haben, einen weiteren Titel zu holen“, erklärt er. Von den Fans wünscht er sich vor allem weitere Unterstützung wie in den vergangenen Jahren. „Kommt weiter zu unseren Spielen, feuert uns an und lasst uns gemeinsam eine tolle Show und tolle Erlebnisse gestalten“, ruft er den Fans zu.
Die Offense der Ravens in der kommenden Saison sieht aus Sicht der Gegner zunehmend bedrohlich aus. Die Zahl der Waffen für Offense Coordinator Steffen Breidenbach ist enorm hoch und es scheint zunehmend schwierig – vielleicht bis auf die Imports – Starter und Backups zu unterscheiden. Jeder Spieler wird auf fast jeder Position in jedem Spiel um seinen Platz kämpfen müssen. Für die Trainer ist das eine durchaus komfortable Situation – für gegnerisch Teams eine eher bedrohliche Aussicht.