Nichts ist im Football so wichtig, wie der Kampf an den Linien. Ohne eine starke O-Line kann der beste Quarterback der Welt nicht glänzen und auch Laufspiel hat keine Aussicht auf Erfolg. Ohne eine starke D-Line vermag die Defense nicht zu glänzen. Mit ausreichend Zeit findet auch ein durchschnittlicher Spielmacher fast immer eine Anspielstation. So sind die Linien ein zentraler Fokus in der Kaderplanung der Krefeld Ravens für deren erste GFL2-Saison. Jetzt kommt ein weiterer Passrusher für die defensive Seite. Und in Adel Samir M’Barek handelt es sich dabei immerhin um einen A-Nationalspieler aus Tunesien. Da im Football nur Spieler aus bestimmten besonders starken Footballverbänden ein „A“ für eine Importstelle benötigen, braucht er dieses nicht, zumal er in Deutschland aufwuchs und damit auch in anderen Sportarten als Deutscher zählen würde, obschon Nationalspieler für eine andere Nation. Der am 24. September 1992 in Düren geborene und damit 32 Jahre alte Quarterbackjäger bringt einen beeindruckenden Körper mit: 1,85 Meter groß und 117 Kilogramm schwer ist der Neuzugang. Dabei vereint er Kraft – 100 Kilogramm bringt er auf der Hantelbank zur Streckung – mit für seine Statur beeindruckender Spritzigkeit: 5,3 Sekunden im 40-Yard-Dash stehen hinter so manchem Receiver, wenn auch nicht im Team der Ravens, das auf dieser Position extrem viel Speed bringt, nicht zurück. M’Barek spielte bereits in der vergangenen Saison für die Langenfeld Longhorns in der GFL2 Nord. Zuvor sammelte er 2018 sogar GFL-Erfahrung für die Cologne Crocodiles. Auch für deren Lokalrivalen Cologne Falcons (2016-18) spielte er hochklassig. Die Kevelaer Kings sind eine weitere Station. Neben der D-Line lief er auch immer wieder als Fullback auf.
In Krefeld genießt die Positionsgruppe ein Stück weit besondere Liebe des Hadcoaches, denn Kai Schreckenberg war als Aktiver Defense-Liner, spielte hier sogar am US-College und war in Krefeld vor der Ernennung zum Hauptübungsleiter bereits D-Line-Coach. Er war an der Verpflichtung maßgeblich beteiligt und sieht ihn als wichtigen Zugang. „In Adel Samir bekommen wir noch einmal richtig Power in unsere D-Line. Auf der Positionsgruppe liegt für uns ein wichtiges Augenmerk im Recruiting, denn wir brauchen einfach den Druck über die Mitte, um in der GFL2 erfolgreich zu sein. Er hatte zahlreiche Angebote auch von Ligakonkurrenten. Er hat sich final für uns entschieden und wir sind sicher, dass wir viel aus ihm herausholen können. Er wird uns in der D-Line noch einmal verstärken und wir freuen uns sehr, dass wir ihn im Team haben. Nationalspieler haben wir bisher nicht so viele im Kader gehabt und das gibt noch einmal zusätzliches Flair“, sagt der Übungsleiter der Ravens.
Für den starken Neuzugang ist die Zusage Ergebnis der guten Arbeit, die in Krefeld geleistet wird „Ich habe die Krefeld Ravens länger schon verfolgt und war vom deren Erfolgserlebnis erstaunt, davon möchte ich ein Teil sein“, sagt er. Dabei habe auch die Stimmung in der Grotenburg eine wichtige Rolle gespielt. „Besonders auch die Fans, die für super Stimmung sorgen, sorgen dafür, dass ich mich extrem auf die Saison freue und alles geben werde“, betont er. Das Engagement der zuständigen Trainer, darunter auch der heutige D-Line-Coach Zoltan Nagy, die sich sehr um ihn bemühten, ist wichtig für ihn. „Ich danke auch Coach Kai und Coach Zoltan für ihr Engagement“, sagt er ausdrücklich. Der Spielzeit sehe er mit großer Vorfreude entgegen. „Ich freue mich auf meine Brüder und auf eine starke Saison“, betont er.
Die D-Line der Ravens ist mittlerweile in der Breite wie der Tiefe extrem gut aufgestellt und sollte gegnerischen Spielmachern das Leben alles andere als leicht machen, zumal die Ravens gern im „Blitz“ agieren und so auch Linebacker wie Max Emmerich, Ramon Franco und andere bestrebt sind, ihnen einen Besuch abzustatten. Die Defense soll nach Möglichkeit ebenso dominant bleiben, wie sie über die vergangenen Jahre war.