Am 26. Oktober spielt die Deutsche Nationalmannschaft erstmals seit Jahren auf deutschem Boden – und das in Krefeld. Noch findet dieses Spiel ohne Ravens-Beteiligung statt. Doch die Verantwortlichen deuteten bereits an: Es soll nicht das letzte Spiel in Krefeld bleiben und bei der nächsten Auflage könnte der ein oder andere Lokalmatador auflaufen, denn den Verantwortlichen um Dino Volpe und Kofi Adomako gelang es jetzt, den zweiten aktuellen Junioren-Nationalspieler nach Krefeld zu lotsen. Nach Linebacker Benny Agwe Tayong hat nun auch die Offense ihren Adler-Träger: Keith-Baldwin Tanwani, Topreceiver der Cologne Crocodiles-Jugend aus der GFLJ, kommt nach Krefeld. Der am 14. September 2005 geborene Passempfänger, der damit gerade erst 19 Jahre jung geworden ist, gibt Offense Coordinator Steffen Breidenbach eine weitere Top-Option im Luftangriff. Der 1,83 Meter große und 83 Kilogramm schwere gebürtige Bonner ist ein Spieler, der noch mehr Speed nach Krefeld bringt. Im 40-Yard-Dash kommt er auf hervorragende 4,6 Sekunden und bringt damit neben J’Mari Davis (4,34s), Jha’Mond Byers (4,50s), dem ebenfalls enorm schnellen Auslandsjahr-Rückkehrer Moussa Keita, David Crawford oder Jakob Bojko eine weitere Speed-Option in die Grotenburg. Sein Wert von 93 Kilogramm im Bankdrücken zeigt außerdem: Er hat nicht nur Speed, sondern auch viel Kraft und Power. Am Ende hat jeder der oben Genannten das Potenzial, an jedem gegebenen Tag der Nummer-Eins-Receiver des Teams zu sein. Tanwani, der in der Jugend zunächst bei den Bonn Gamecocks spielte und dann zu den Crocodiles wechselte, wird in Krefeld seine ersten Schritte im Seniorenbereich machen und soll sofort eine wichtige Rolle im Team spielen. Dass er das kann, zeigen auch seine Auszeichnungen: NRW All-State-Team, also eine Art Allstarteam des Bundeslandes, in den Jahren 2022 und ’23, besagte Berufung in die Juniorennationalmannschaft 2024 und die Ernennung zum besten Offensivspieler in NRW im Jahr 2023 zeigen: Er ist ein Talent, das sich vor niemandem verstecken muss.
„Keith haben wir schon eine ganze Weile beobachtet, er hat für sein Alter ein unglaublich ausgeprägtes Skillset, ist ein enorm harter Arbeiter und gibt sich nie mit weniger als 110 Prozent zufrieden“, schwärmt Sportleiter Dino Volpe von seinem jüngsten Coup und auch Kofi Adomako, der gemeinsam mit Volpe für die Kaderplanung verantwortlich zeichnet, ist begeistert. „Keith hat große Ambitionen und wir wollen ihm dabei helfen, den Sprung nach Amerika zu schaffen. Er ist ein Wide Receiver, der vielseitig einsetzbar ist. Starkes Route Running und sehr ausgeprägte Technik sind seine herausstechenden Fähigkeiten auf dem Platz. Und dabei ist er auch menschlich genau der Charakter, den wir in Krefeld wollen“, sagt der erfahrene Footballexperte.
Für den jungen Neuzugang selbst stellt der Wechsel nach Krefeld den nächsten Schritt einer Karriere dar, die im Idealfall, wie Adomako andeutet, nach Übersee führen soll. „Ich habe mich für Krefeld entschieden, weil ich dem Team helfen will, große Dinge in seinem GFL2-Debüt zu erreichen. Ich selbst will einfach Teil dieses extrem kompetitiven Umfelds sein und mich unter einer starken Coaches-Crew und mit hervorragenden Mitspielern jeden Tag im Training verbessern und das beste aus mir herausholen. Ich will der beste Footballspieler werden, der ich sein kann“, betont er seine hohen Ziele, die er dann noch präzisiert: „Ich will der explosive Playmaker sein, der die Fans begeistert und dem Team hilft, große Dinge zu erreichen. Ich will für unsere Fans eine Show bieten und mit dem Team gewinnen“, sagt er mit großem Selbstvertrauen.
Mit dem Mann aus der ehemaligen Bundeshauptstadt haben die Schwarz-Gelben endgültig ein Receiver-Corps zusammen, bei dem sich schlicht nicht entscheiden lässt, wer Starter und wer Backup ist. Denn für keinen der oben Genannten erscheint das Tag „Backup“ passend. Für gegnerische Passverteidiger deutet sich also der ein oder andere lange Nachmittag an. Denn wenn der eine ihn müde gelaufen hat, kommt der nächste Topreceiver. Für Ravens-Fans deutet sich hingegen viel Spaß auch und besonders im Luftangriff an.