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Der Witterung zum Trotz
Ravens siegen 12:7 gegen Jets
Gepostet am Donnerstag, 30.03.2023 in
Seniors

Zum ersten Mal hatten die Krefeld Ravens 2023 am Samstag gegnerische Trikots vor der Nase und zeigten sich in einem Testspiel. Dabei ergaben sich für die Coaching-Crew von HC Kai Schreckenberg wichtige Erkenntnisse, woran es noch zu arbeiten gilt – vor allem aber solche hinsichtlich dessen, was schon sehr gut funktioniert. Denn gegen den klassenhöheren Gegner Troisdorf Jets feierte das Team nicht nur einen 12:7-Erfolg, sondern war dabei auch ab dem zweiten Quarter durch eine von DC Nawi hervorragend eingestellter Defense weitgehend ungefährdet. Dessen ungeachtet zeigten auch die Jets mit schmalem Kader eine hervorragende Leistung und verlangten den Ravens über 4 Quarter vieles ab. Ein Übriges tat, neben dem sehr guten Gegner, das widrige Wetter. In strömendem Regen, bei in Böen stürmischem Wind und auf Dauer empfindlicher Kälte taten sich vor allem die Offensivspieler beider Mannschaften auf dem seifigen Boden am Sprödentalplatz schwer. HC Schreckenberg machte vor dem Spiel klar: Das Ziel ist es durch alle Reihen zu rotieren von der ersten bis zu dritten, so prüfen wir die Qualität in der Tiefe. Diesen Worten ließ er Taten folgen.

 „Nehmen wir die Runningbacks. Da hatten wir sieben am Spieltag im Kader und die haben zu beinahe gleichen Anteilen gespielt. Akiva Wedge hat beispielsweise im ersten Quarter auf RB fast gar nicht gespielt. Außerdem hatten wir in der Defense fünf und in der Offense drei Leistungsträger nicht dabei. Das zeigt uns deutlich, dass wir die Qualität in der Tiefe haben, für die wir im Winter im Recruting gezielt gearbeitet haben", sagt ein hochzufriedener Sportleiter Dino Volpe nach der Partie. Besagter Akiva Wedge zählte an diesem Tag bereits zu den absoluten Top-Akteuren auf der Wiese. Ob als WR, QB oder seiner Stamm Position RB, immer wieder zeigte er starke Läufe und deutete bereits an, dass die Vorschusslorbeeren absolut berechtigt sind. Ähnliches gilt für Leon Hoffmann, der MVP der Offense wurde, den überragenden Jan Köhler (zwei Sacks, mehrere Tackles for loss, ein forced Fumble nebst Recovery), den einmal mehr starken und unermüdlichen Jan-Phillip Doetsch oder den MVP der Begegnung Tinashe „Nash“ Gonese.

Doch der Reihe nach: Das Spiel war wenige Minuten alt und die Jets mit ihrem ersten Drive auf dem Platz, da geriet ihr Quarterback massiv unter Druck. Er brach jedoch kurz vor der Mittellinie sehenswert drei Tackles, und fand dann mit einem Pass über rund 15 Yards Receiver Rene Monjeamb. Der fing den nassen Ball sicher und machte sich, sträflich frei, zum ersten Touchdown der Begegnung auf den Weg. Der Extrapunkt prallte an den Innenpfosten und von da durch die Stangen. So stand es früh 7:0 für die Gäste. Die Ravens aber ließen sich nicht entmutigen und direkt vom Kickoff weg zeigte Wedge erstmals seine ganze Klasse – wobei: Eigentlich nur einen Teil seiner Klasse, denn ob des Untergrunds waren Cuts an dem Tag fast unmöglich, er musste seine Lane schlicht durchlaufen. Doch das tat er. Einen springenden Ball nahm er an der eigenen 10 sicher auf und startete durch die Mitte. Einige gute Blocks und eine Energieleistung später hatte er die Reihen der Jets durchbrochen, schaltete in den sechsten Gang, ließ niemanden mehr herankommen und vollendete zum sofortigen 6:7. Beim Extrapunkt allerdings verrutschte beim Hold der nasse Ball und Dennis Storm kam gar nicht zum Kick. So blieb es bei besagtem Spielstand. Danach beruhigte sich das Spiel etwas und die Defenses übernahmen. Die Ravens kamen kaum zu first Downs, doch auch die eigene Defense dominierte. Dann standen die Jets nach einem überragenden Punt von Hannes Sell dicht vor der eigenen Endzone. In der Gefahr eines Safeties geriet der Spielmacher stark unter Druck und warf dann einen sehr guten Pass auf die linke Seite. Es sah bereits nach dem zweiten Touchdown der Gäste aus, denn der Receiver hatte nur noch Wiese vor sich, doch einmal mehr war es der junge Safety JPD, der zur Stelle war Das Eigengewächs zeigte einmal mehr seine beiden hervorstechenden Qualitäten unter vielen: Einsatz und Tempo. Mit viel Herz ging er hinterher, brachte den Gegner nicht nur zu Fall sondern schlug auch den Ball los. Diesen nahm „Nash“ auf und trug ihn bis an die gegnerische 30. Doch leider hatte Neuzugang Isiah Ward, den Safety vor Augen, auf dem nassen Grund nicht mehr bremsen können und bekam eine Flagge für Roughing the Passer. So blieb der Ball bei den Jets. Die starke Aktion JPDs blieb aber dennoch wichtig, denn ohne seine Aktion hätten die Jets die Flagge fraglos abgelehnt und tief in der Ravens-Häfte den Spielzug fortgesetzt, der so im Punt endete. Dennoch: In der ersten Halbzeit passierte nicht mehr viel.


Der zweite Durchgang sah dann gleich einen starken Drive der Ravens-Offense. Die marschierte, orchestriert von Lucas Wevelsiep, dem neuen Quarterback, über das Feld und stand schließlich in der Red-Zone. Bei 3rd and Goal von der 11 täuschte der Spielmacher einen eigenen Lauf an und pitschte dann den Ball seitlich zu Wedge. Der gab übergangslos Gas und verbuchte seinen zweiten Endzonenbesuch. Die Ravens gingen für zwei Punkte und Wevelsiep passte auf die rechte Seite zum ebenfalls sehr starken Moussa Keita. Der Pass aber war mit dem Wind vielleicht zehn Zentimeter zu lang. So kam Keita nur mit einer Hand an den Ball, konnte das nasse und glitschige Spielgerät so aber nicht hereinziehen. So bleib es beim 12:7. Der folgende Kickoff brachte dann nach einem einstudierten Onside-Kick den sofortigen Ballbesitz für die Ravens. Nash sicherte den berührten Ball für seine Farben. So standen die Schwarz-Gelben wieder tief in der gegnerischen Hälfte, doch am Ende reichte es nur zu einem Fieldgoal-Versuch von Storm. Der aber scheiterte aus 30 Yards nicht zuletzt am starken Wind. Wenig später standen die Ravens nach Punt kurz vor der eigenen Endzone. Wevelsiep wollte passen, doch der nasse Ball glitschte ihm während des anhaltenden Regens aus den Händen und die Jets eroberten den Fumble. Doch nun zeigte die Defense, allen voran Köhler, ihre Klasse. Der erste Versuch wurde an der Line of Scrimmage gestoppt. Beim zweiten brach der neue D-Liner durch und trieb den Gegner mit einem Tackle vor Loss auf die Elf-Yard-Line und im dritten finishte er seine Show: Mit aller Energie flog der GFL-erfahrene Neuzugang durch, tackelte den gegnerischen Quarterback und besorgte nicht nur seinen zweiten Sack des Tages, sondern er schlug den Ball los und sicherte diesen direkt selbst. Danach blieben weitere Highlights aus. Lediglich ein Sack von Kai-Patrick May und ein Fumble der Jets – forciert von May und gesichert von Torben Höffler – sind noch erwähnenswert. So blieb es nach 60 durchaus interessanten Minuten beim 12:7.

„Was dieses Team hier trotz der widrigen Bedingungen auf die Wiese gebracht hat, das war beeindruckend. Wir haben das gesamte Spiel rotiert, gegen einen sehr starken Gegner. Ich denke, es hat sich gezeigt, was ich sage: Wir haben dieses Jahr ein wirklich starkes Team was sehr diszipliniert agiert. Auch der Zusammenhalt war in jeder Sekunde des Spiels zu spüren. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt und freue mich jetzt auf GFL2-Team Solingen in einer Woche. Ich denke, wir haben in den vergangenen Monaten eine tolle Entwicklung genommen und sind schon bereit für die Saison“, bilanziert Headcoach Kai Schreckenberg.

Der erste Test der Ravens vor der Saison 2023 jedenfalls ist gelungen. Die Ravens werden die nächste Woche nutzen, um das Videomaterial auszuwerten und Schwachstellen abzustellen.

Die Scores im Überblick:
0:6 Rene Monjeamb
0:7 Samuel Hoppe
6:7 Wedge
12:7 Wedge