Die Krefeld Ravens bleiben in der GFL2 in der Erfolgsspur. Im gefährlichen Spiel gegen den Tabellenletzten Lübeck Cougars, die zuletzt ihre Spiele zumeist sehr knapp gestaltet haben, gab sich das Team nicht die geringste Blöße und siegte am Ende gleichermaßen klar wie verdient mit 50:7 (21:0). Dabei feierten gleich zwei Ravens ihre ersten Touchdowns für die Schwarz-Gelben und auch in der Defense gaben viele unterschiedliche Akteure wichtige Impulse.
Zu Beginn lief es gleich in die richtige Richtung, denn die Ravens entschieden den Cointoss für sich und wählten den Ball in der zweiten Halbzeit. Dabei setzten sie gleich das defensive Statement mit einem Three-and-out. Die Schwarz-Gelben marschierten nach dem folgenden Punt zunächst gut, mussten dann aber in der gegnerischen Hälfte nach einem Sack und einem vierten Versuch mit viel Weg zu überbrücken ihrerseits punten. Das taten sie und brachten die Gäste relativ nah an der eigenen Endzone ins Spiel. Die versuchten den langen Pass auf ihren Star-Receiver Braylon Henderson, doch der war gedeckt und Safety Leon Morris schnitt den Passweg ab, sprang hoch und fing den Ball perfekt. Ansatzlos schaltete er in den fünften Gang und ging über die rechte Seite auf und davon. Er bekam gute Blocks und ging so unberührt zur frühen Führung in die Endzone (PAT Storm). Die Cougars holten über den Lauf ein first Down, mussten dann aber erneut punten. Die Ravens gerieten unter Druck, bekamen aber im dritten Versuch die Hilfe mit einer Lübecker Flagge und damit einem ersten Versuch. Erneut geriet das Team unter Druck und musste bei Dritter und 15 nach einer eigenen Flagge seinerseits eine schwierige Situation lösen. Doch das taten sie ganz Ravens-like: Lukas Wevelsiep bediente mit einem starken Pass durch die Mitte J’Mari Davis der hatte seine Gegenspieler hinter sich gelassen und ging unberührt zum 14:0 (PAT Storm) erneut in die Endzone. Es war ein früher Wirkungstreffer, der Lübeck sichtbar schmerzte. Doch die Cougars reagierten gut und lieferten ihrerseits einen guten Drive ab, der sie bis in die Ravens-Redzone brachte, nachdem Jamie Dale einen langen Pass gefangen hatte. Doch die Ravens-Defense zeigte ihre ganze Klasse: Sie hielten nicht nur, sie drängten die Gäste mit einem Sack sogar zurück und so mussten die Cougars ein langes Fieldgoal probieren. Dieses wurde entsprechend vergleichsweise flach geschossen und so kam Benny Tayong dran und blockte den Ball. Die Ravens hatten damit eine gute Feldposition, doch nach einem First Down nach starkem Jetsweep von Davis nebst Facemask standen die Ravens in guter Feldposition, doch nach einer Strafe hatten sie einen langen dritten Versuch zu bewältigen. Sie wählten einen Trickspielzug mit doppelter Ballübergabe, was final bei Jakob Bojko endete. Der allerdings fumbelte den Ball, nahm ihn dann wieder auf, war aber aus dem richtigen Ablauf, als er den Pass in die Endzone versuchte und unterwarf so etwas. Philipp Montero Suero fing den Ball ab und trug ihn sogar noch einiges nach vorn, doch eine Strafe im Return brachte die Coucars trotzdem relativ kurz vor der eigenen Endzone an den Ball. Die Ravens-Defense verhinderte ein First Down und so folgte mit noch 43 Sekunden auf der Uhr der Punt. Die Ravens starteten mit einem Pass auf Moussa Keita, der ein first Down und 21 Yards Raumgewinn brachte und so standen sie an der eigenen 40 und dann passierte, was bei den Ravens so oft passiert: Ein kurzer Pass auf die linke Seite kam zu Davis, der gab übergangslos Vollgas und ließ über die linke Seite alle Verteidiger aussteigen, um schließlich zu seinem zweiten Tochdown des Tages – dem neunten des Jahres – zum 21:0 (PAT Storm)-Halbzeitstand in die Endzone zu gehen.
Das Spiel war damit gegen die personell dezimierten Cougars natürlich zur Halbzeit bereits vorentschieden.
Die Cougars aber gaben nicht auf und versuchten es nach dem Seitenwechsel mit einem Onside-Kick, um noch einmal heran zu kommen. Doch dieser wurde nicht mit der letzten Überzeugung gespielt und ging ins Aus. So hatten die Ravens nach der folgenden Strafe erneut gute Feldposition und die nutzen sie: Nach einem first Down durch Davis brachte Wedge die Krefelder an die 2-Yard-Line und gleich im ersten Versuch war es wieder der US-Runningback der das 28:0 (PAT Storm) holte. Doch final durch war das Spiel noch nicht durch, denn Lübeck bekam noch einmal eine Chance. Nach einem Three-and-out der Gäste kamen die Ravens an den Ball, leisteten sich aber eine zweite Interception. Iker Martinez fing einen Pass ab und ging danach auf und davon. Erst an der Ravens-16 wurde er gestoppt. Doch wieder zeigte die Ravens-Defense beim zweiten Redzone-Besuch der Gäste ihre Klasse: Sie trieben die Cougars wieder aus der 20-Yard-Zone heraus und nach einem Fumble musste Lübeck gut 15 Yards überbrücken. Ein Fieldgoal hätte dem Team, das mit dem Rücken zur Wand steht, nicht gereicht und so spielte man den vierten Versuch aus. Doch die Defense hielt und so gab es den Turnover on Downs. Die Ravens marschierten erneut gut, hatten einen starken Catch von Jakob Bojko und standen dann an der Redzone. Nach weiterem Raumgewinn stand man an der Fünf und von da ging auch Wedge zu seinem zweiten Tochdown in die Endzone. Spätestens jetzt, mit dem 34:0, war das Spiel natürlich entschieden. Wieder agierte die Ravens-Defense stark und stoppte die Cougars eigentlich gleich zweimal. Doch zwei große Flaggen sorgten für neue First downs und so stand der Gast schließlich in guter Feldposition an der Ravens-38 und das nutzten sie zu einem langen Pass auf Jamie Dale, den Import, der seit bereits elf Jahren für die Cougars spielt. Der fing sicher und holte die Ehrenpunkte zum 34:7 (PAT Nehlsen). Die Ravens aber zeigten sich keineswegs beeindruckt – im Gegenteil. Gleich den Kickoff nahm Keita auf und trug den Ball mit einem überragenden Return gleich zum alten Abstand wieder in die Endzone: ein 90-Yard-Touchdown! Die Ravens stoppten Lübeck erneut und zeigten dann ihrerseits einen guten Drive, der an der gegnerischen 45 aber ins Stocken geriet. Bei 3. und 15 war man massiv unter Druck, doch das beeindruckte die Krefelder nicht. Wevelsiep bediente Thomas Porter und der „Kiwi“ im Team fing sicher und lief zu seinem ersten Ravens-Touchdown in die Endzone. Der Rest war Schaulaufen: Xavier Siwabessy holte sich noch seine erste Interception im Ravens-Jersey und Dennis Storm machte das Spiel mit einem Fieldgoal zum 50:7-Endstand zu. So feierten die Krefelder einen weiteren klaren Sieg, der die Position des Teams als Spitzenteam in der GFL2 untermauerte, auch wenn Aufstiegsambitionen vermutlich nicht mehr realistisch sind. Dennoch: Die Ravens haben über die Saison bewiesen, dass sie im Spieljahr 2026 ohne Frage zu den Favoriten zählen dürften. Lübeck allerdings muss aus den vergangenen beiden Spielen, unter anderem gegen Aufstiegsfavorit Rostock, zwei Siege holen, um überhaupt noch Chancen zu haben, die Klasse zu halten. Für die Ravens geht es jetzt in zwei Wochen nach Langenfeld, ehe dann eine Woche darauf gegen Elmshorn das letzte Spiel der Saison 2025 ansteht.
Die Scores im Überblick:
6:0 7. Morris
7:0 7. Storm
13:0 14. Davis
14:0 14. Storm
20:0 24. Davis
21:0 24. Storm
27:0 27. Wedge
28:0 27. Storm
34:0 33. Wedge
34:6 37. Dale
34:7 37. Nehlsen
40:7 37. Keita
41:7 37. Storm
47:7 41. Porter
50:7 45. Storm