Die Krefeld Ravens haben sich im „Trap Game“ gegen den weit stärker als sein Tabellenplatz agierenden Letzten Lübeck Cougars keine Blöße gegeben und siegten vor allem einmal mehr gestützt auf eine bärenstarke Defense verdient mit 22:6 (8:0). Dabei tat sich der neue Tabellenzweite zunächst schwer in der Offense, ehe das Team durch einen Safety auf die Siegerstraße einbog.
Die Ravens bekamen zu Spielbeginn den Ball und bekamen gleich einen starken Return von J’Mari Davis. Gleich bewegten sie den Ball sehr gut und marschierten so immer weiter nach Vorn. Doch an der gegnerischen Red-Zone war Schluss. So versuchte man das Fieldgoal, doch einmal mehr scheiterte dieses an schlechtem Snap und Hold. So blieb der erste Drive ohne Punkte. Doch auch die Hausherren kamen nach einem First Down durch Import-Receiver Braylon Henderson nicht mehr nach vorn und mussten schließlich punten. Die Ravens marschierten zunächst erneut gut und holten durch Davis zwei first Downs. Doch an der Mittellinie endete der Drive. Die Gastgeber kamen nach starkem Tackle for Loss der Ravens mit einem weiteren langen Pass auf Henderson durch den neuen Import-Quarterback Salieu Ceesay ihrerseits bis an die Mittellinie. Doch dann zeigte die Ravens-Defense ihre große Stärke. Max Emmerich brach durch, Ceesay war auf der Flucht und warf an der eigenen 15 in letzter Not den Ball weg, die Schiedsrichter aber entschieden zurecht auf intentional grounding. So hatten die Hausherren einen dritten Versuch kurz vor der eigenen Endzone. Die Ravens verbuchten an der 5 einen weiteren Sack durch eine Reihe Passrusher und so musste Lübeck punten. Doch die Ravens-Specialteams veredelten den starken Auftritt der Defense mit dem Block des Punts durch Kaan Ari und dem folgenden Safety. Lübeck wählte einen flachen Kickoff, doch den nahmen die Ravens sicher auf, returnierten noch einige Yards und kamen so an der gegnerischen 45 in Ballbesitz. Wieder trieben sie den Ball gut über den Platz und zeigten eine starke Mischung aus Läufen von Jakob Bojko und Akiva Wedge und Pässen (Davis) und so standen sie schließlich an der 1. Dort brachten sie klares Heavy-Personell und zeigten den Power-Run durch die Mitte, zumal sich Wedge als Quarterback aufstellte. Er täuschte auch den Lauf an und warf dann den kurzen Pass auf den durchgelaufenen Jimmy Sallami und der Raven der ersten Stunde verbuchte nach vielen Jahren seinen allerersten Pflichtspiel-Touchdown für die Schwarz-Gelben, den er entsprechend – und verdient – feierte. Beim PAT allerdings waren die Ravens nicht erfolgreich, so blieb es beim 8:0. Die Gastgeber mussten gleich ein Three-and-out hinnehmen, da einmal mehr Ceesay nach viel Druck von Daryn Blackwell den Ball im dritten Versuch einfach wegwerfen musste. Doch auch die Ravens mussten nach starkem Lauf von Wedge für 16 Yards nach drei Incompletions punten. Ähnlich lief es auch bei den weiteren Ballbesitzen des ersten Durchgangs, auch wenn erneut Blackwell durch einen Tackle for Loss und Benny Tayong mit einem weiteren Sack weitere Highlights setzten. Doch es blieb beim 8:0 zur Halbzeit.
Der zweite Durchgang begann dann wild. Erst fing der starke Tayong an der Leipziger 39 einen Pass ab und sicherte seinen Farben den Ball, doch nach einem Tackle for Loss ging Lucas Wevelsiep tief auf Davis, doch der Ball wurde an der Leipziger 10 abgefangen. Auch die Gastgeber schlugen daraus aber kein Kapital: Nach einem First Down über Robin Eckert durch die Luft gelang Lübeck nichts mehr, auch, weil einmal mehr Emmerich mit einer starken Aktion den Passversuch im 3. blockte. So musste Lübeck erneut punten, doch auch die Ravens zeigten jetzt Schwächen. Nach einem zurückgenommenen starken Lauf von Wedge wegen eines Holdings, leistete sich jetzt auch Bojko eine Interception bei Passversuch auf Davis. So kam Lübeck an der Ravens-39 an den Ball und nach einem zwischenzeitlichen 1st Down von Ceesay über den Boden musste man im vierten Versuch das Fieldgoal kicken, das Andreas Nehlsen sicher verwandelte. Die Ravens wirkten jetzt verunsichert und zerstörten sich gute Aktionen wie einen Lauf von Bojko zum 1st Down oder einen ebenfalls zum ersten Versuch gefangenen Pass auf Keith Tanwani selbst durch Flaggen. So stand man im 3. und lang stark unter Druck, doch Bojko zeigte starke Nerven: Von der eigenen 20 ging er tief auf Tanwani und der junge Receiver hatte seinen Corner klar geschlagen. Sicher fing er den Ball an der gegnerischen 35 und ging danach auf und davon zum zweiten Touchdown des Spiels und der 15:3 Führung (PAT von Storm: Gut). Es war die wohl entscheidende Aktion des Spiels, denn fortan wirkten die Ravens noch stabiler und offenbarten kaum Schwächen. Eine allerdings nutzte Ceesay im nächsten Ballbesitz der Gastgeber mit einem starken Pass in eine Doppeldeckung zu Henderson aus. Der fing den Ball an der Ravens-15, doch dann hielt die Defense und so kam Lübeck nur zum zweiten Fieldgoal. Die Gastgeber versuchten jetzt den Onside-Kick, aber das misslang und so hatten die Ravens erneut Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte. Bojko holte mit einem Lauf ein first Down, wurde dabei aber out of Bounds von Faavae Faavae getackelt, der sich im Nachgang eine weitere Unsportlichkeit leistete. So kamen die Ravens von kurz hinter der Mittellinie in einem Spielzug zum 1st and Goal. Und im zweiten Versuch bediente der starke Bojko Timo Rother in der Endzone und der fing ebenfalls zu seinem ersten Ravens-Touchdown und dem 22:6 (PAT Storm). Die Ravens -Defense hielt beim nächsten Leipziger Drive ebenfalls stark und holte das nächste Three-and-out. Die Ravens ihrerseits antworten mit dem nächsten Bigplay, diesmal wieder durch Wevelsiep, der mit einem starken Pass Davis bediente, der den Ball mit einem wunderschönen Hechtsprung an der gegnerischen 30 sicherte. Mit einem weiteren First Down standen die Ravens an der Coogars-13, doch dort leistete man sich eine Strafe für Spielverzögerung und Bojko verfehlte mit einem Pass den völlig freien David Crawford. So versuchte man das Fieldgoal, doch einmal mehr misslang der Snap und so blieb es beim 22:6, das wenig später den Endstand darstellte, auch wenn die Ravens mit der lezten Aktion des Spiels nochmals eine starke Aktion zeigten: Von der eigenen 20 spielten sie einen Screen auf Wedge, der viel Raumgewinn verbuchte. Doch final wurde er zu Boden gebracht und so lief die Uhr aus.
Dessen ungeachtet zeigten die Gäste ein weiteres stabiles Spiel und rückten in der Tabelle auf Rang Zwei vor, da Hamburg spielfrei war und Langenfeld etwas überraschend mit einem Punkt gegen Elmshorn verlor. Nun haben die Krefelder alle langen Auswärtsfahren dieser Saison hinter sich und müssen nur noch einmal reisen: Am 23. August gut 50 Kilometer nach Langenfeld. Zuvor jedoch steht nach einer spielfreien Woche in 14 Tagen, am 19. Juli um 16 Uhr in der Grotenburg, das nächste Spiel an. Dann empfangen die Ravens die Leipzig Lions.
Die Scores im Überblick:
0:2 15. Kaan Ari
0:8 19. Sallami
3:8 31. Nehlsen
3:14 33. Tanwani
3:15 33. Storm
6:15 36. Nehlsen
6:21 38. Rother
6:22 38. Storm