Bittere Pleite in Hamburg
GFL2-Team unterliegt 36:52 bei Pioneers
Gepostet am Sonntag, 25.05.2025 in
Seniors

Die Krefeld Ravens haben in ihrem zweiten Auswärtsspiel der Saison beim Vorjahres-Dritten Hamburg Pioneers einen bitteren Rückschlag erlebt, denn ein komplett verkorkstes drittes Quarter mit 0:28 Punkten sorgte am Ende für eine überraschend deutliche 36:52 (21:24)-Niederlage an der Elbe. Dabei half den Ravens auch nichts, dass zum Ende der ersten Halbzeit gemeinsam mit Ravens-Linebacker Benny Tayong auch Pioneers-Quarterback Raleigh Yeldell nach einem Handgemenge des Feldes verwiesen wurde. Backup-Spielmacher Arthur Lawrenz avancierte am Ende mit starken Pässen zum Gamewinner.

Zur Niederlage trug aber bereits der erste Drive bei, als die Ravens an der eigenen 30 einen vierten Versuch ausspielten, was sich als zu aggressiv herausstellte, denn den folgenden Turnover on Downs verwandelte Yeldell gleich im ersten Play mit einem Pass auf Anton Priester zum frühen 6:0 (PAT Marvin Loth gut). Die Ravens reagierten jedoch gut und kamen mit einem starken Drive zum schnellen Ausgleich durch Jakob Bojko (inklusive PAT). Im ersten richtigen Offense-Drive der Pioneers dann schien der Gastgeber an der 38 der Ravens gestoppt, doch die Hausherren spielten einen 4. und 8 aus und nahmen gleich den tiefen Schuss und den fing Malik Schachner zum 14:7 inklusive PAT Loth. Nach einem 3 and out der Ravens und einem Punt unter großem Druck hatten die Pioneers gleich die nächste hervorragende Feldposition. Doch die Ravens-Defense antwortete mit einem Big-Play: Max Emmerich schlug den Ball los und Daryn Blackwell sicherte ihn, so dass die Rabem ihrerseits wieder offensiv ran durften – und wie! Lukas Wevelsiep bediente mit einem langen Pass J’Mari Davis und der ging auf und davon und holte nebst PAT Bojko den erneuten Ausgleich. Die Pioneers gerieten in ihrem nächsten Drive erneut unter Druck, spielten aber erneut erfolgreich einen 4. Versuch aus und kamen durch einen langen Lauf von Yeldell bis an die Krefelder 10. Doch dann kam es zum bereits erwähnten Handgemenge zwischen dem Spielmacher und Tayong, so dass fortan Lawrenz das Angriffsspiel der Hausherren Orchestrierte. Und das lief zunächst mäßig an, denn es folgte nur das Fieldgoal durch Loth. Die Ravens aber vermochten diesen Teilerfolg zunächst nicht zu nutzen und kamen nur zu einem Three and out und dem Punt. Die Pioneers bekamen jetzt Hilfe durch die Krefelder, die sich durch eine Pass-Interference und ein Facemask zwei Flaggen für immerhin 30 Yards erlaubten. So standen die Hausherren schnell an der Krefelder 7 und ein Run von Schachner brachte die nächsten Punkte zum 24:14 kurz vor der Pause. Es sah da nach einer deutlichen Halbzeitführung für Hamburg aus, doch sie hatten die Rechnung ohne J’Mari Davis gemacht: Der nahm den Kickoff in der eigenen Endzone auf und lief für 100 Yards zum 21:24-Anschluss.

So kamen die Ravens mit einem großen Erfolgserlebnis und dem Rückenwind des fehlenden Quarterbacks der Hausherren aus der Pause, waren psychologisch also eigentlich im Vorteil. Und es sah auch gut aus, denn sie zwangen die Pioneers schnell zum Punt. Den Return fumbelte Davis nach starkem Lauf zwar, doch Can Ari sicherte seinen Farben den Ball. Doch plötzlich war es für die Ravens wie abgeschnitten: nach einem weiteren Three and out musste man punten, doch der Snap geriet zu hoch. Punter Jimmi Sallami musste den Ball in der eigenen Endzone aufnehmen, brachte ihn zwar noch irgendwie weg, doch nur für wenige Yards und Taylor-Allen Pawelkoski nahm ihn auf und trug den Ball gleich in die Endzone. Wer nun glaubte, Krefeld komme erneut sofort zurück, sah sich getäuscht, denn die Ravens lieferten eine Interception inklusive einer persönlichen Strafe und so stand Hamburg gleich wieder an der Krefelder 38. Im ersten Versuch wäre es fast das nächste Bigplay der Defense gewesen, doch Mendhy Doucanse ließ eine durchaus mögliche Interception in der eigenen Endzone fallen. Im nächsten Play spielte Hamburg einen Screen und das führte zum nächsten Touchdown über 44 Yards, erneut war Schachner erfolgreich. Beide Teams waren dann jeweils nicht mit ihrer Offense erfolgreich, doch Hamburg lieferte einen perfekten Punt und nagelte die Ravens an der eigenen 1 fest. Ein first Down gelang nicht und der Punt war zwar eigentlich gut, wurde dann aber stark returniert und so starteten die Gastgeber erneut an der 15 der Ravens und das nutzte der Vorjahres-Dritte zum nächsten Endzonenbesuch durch Titus Lohalm. Und auch das sollte es noch nicht gewesen sein mit einem total verkorksten Quarter, denn nach einem erneuten Three and out brachte man die Pioneers eigentlich weit in die eigene Hälfte, doch von der eigenen 25 nahm Runningback Schachner den Ball und lief über 75 Yards zu den nächsten Punkten und der 52:21-Entscheidung in diesem Spiel. Danach immerhin zeigte das Team starken Charakter und setzte, jetzt gestützt auf Jakob Bojko als Quarterback, der den an diesem Tag glücklosen Lucas Wevelsiep ersetzte, noch einmal offensive Akzente. Bojko zeigte mehrere starke Läufe und öffnete damit auch Räume für Wedge, der seinerseits jetzt viel effektiver wurde und noch zweimal in die Endzone kam. Beim zweiten Touchdown versuchte man die Two-Point-Conversion und auch die war vor allem aufgrund der starken Laufleistung Bojkos erfolgreich. Denn er täuschte zunächst den eigenen Run über die linke Seite an, zog damit die gesamte Defense auf sich und spielte kurz vor dem Kontakt den Toss auf Yassir Mallahi, der völlig unbedrängt in die Endzone kam. Dass danach ein Onside-Kick eigentlich erfolgreich war, aber wegen eines Frühstarts zurückgenommen wurde, passte ins Bild eines total gebrauchten Tages für die Ravens. Das aber sollte es gewesen sein an diesem Nachmittag, der ein für die Ravens ungewohntes Erlebnis einer hohen und verdienten Niederlage mit 36:52 brachte.

Damit heißt es jetzt für das sehr junge Team, aus den Fehlern zu lernen und in zwei Wochen, am 7. Juni, bei Mitaufsteiger Elmshorn Fighting Pirates eine insgesamt bessere Leistung vor allem mit weniger Turnovern zu zeigen, um endlich richtig in der Saison anzukommen.

 

Die Scores im Überblick:
6:0 Priester (2.)
7:0 Loth (2.)
7:6 Bojko (4.)
7:7 Bojko (4.)
13:7 Schachner (8.)
14:7 Loth (8.)
14:13 Davis 10.
14:14 Bojko 10.
17:14 Loth (21.)
23:14 Schachner (24.)
24:20 Davis (24.)
24:21 Bojko (24.)
30:21 Pawelkoski (27.)
31:21 Loth (27.)
37:21 Schachner (30.)
38:21 Loth (30.)
44:21 Lohalm (35.)
45:21 Loth (35.)
51:21 Schachner (36.)
52:21 Loth (36.)
52:27 Wedge (40.)
52:28 Bojko (40.)
52:34 Wedge (45.)
52:36 Mallahi (45.)