Überzeugend beim Erstligisten
GFL2-Team siegt 35:9 gegen Dolphins
Gepostet am Sonntag, 27.04.2025 in
Seniors

Die Krefeld Ravens gehen mit einem großen Erfolg in die neue Saison. Im zweiten und letzten Test vor der Saison siegte das Team bei den Paderborn Dolphins deutlich und verdient mit 35:9 (12:9). Dabei ist zu erwähnen, dass ein Aufsteiger in die GFL2, eben die Ravens, auswärts einem etablierten Erstligisten gegenüberstand. Am Wochenende hatten auch die meisten Ligakonkurrenten Testspiele gegen GFL-Teams arrangiert, die sämtlich verloren gingen. Die Ravens sind damit das einzige Zweitligateam, das einen Sieg gegen ein GFL-Team mit in die Saison nimmt und zeigen sich damit bestens vorbereitet auf die von vielen erwartete Spitzenbegegnung gleich am ersten Spieltag zu Hause gegen die Rostock Griffins (Samstag, 10. Mai, 16 Uhr). Diese übrigens unterlagen in ihrem Test dem GFL-Vorjahreszweiten Dresden Monarchs klar mit 7:49.

Auch wenn auch auf Ravens-Seite noch nicht alles funktionierte, so zeigte die Begegnung doch bereits, was die Saison bringen könnte: Beide Lines präsentierten sich hervorragend, die D-Line wusste die Vorschusslorbeeren, die möglicherweise beste Positionsgruppe ihrer Art in der Liga zu sein, durchaus zu bestätigen. Paderborn bekam praktisch kein Passspiel etabliert, weil der Spielmacher ständig auf der Flucht war. Gleichzeitig funktionierte der Pass der Ravens bereits viel besser, als noch im ersten Test. Allein vier der fünf Touchdowns kamen durch die Luft. Einzig Ersatz-Quarterback Jakob Boyko, der ab Mitte des dritten Quarters spielte und eine hervorragende Leistung bot (und obendrein als Kicker zu überzeugen wusste), lief den Ball mit einem überragenden Lauf tief aus der eigenen Hälfte in die Endzone.

Doch der Reihe nach: Für Paderborn begann das Spiel eigentlich mach Maß, denn nach einem Three-and-out im ersten Drive sorgte ein misslungener Punt der Ravens aus der eigenen Endzone für den ersten Erfolg der Gastgeber: Der Ball ging an der eigenen 2 ins Aus und Paderborn kam durch den insgesamt starken Runningback Joshua Breece, der mehrere Tackles brach, früh zur 7:0-Führung (PAT durch Dean Severin). Danach jedoch übernahm die Ravens-Defense komplett das Kommando, bekam auch Breece besser in den Griff und ließ im Pass nichts zu. So wendete sich das Blatt und bald erzielte J’Mari Davis mit einem gefangenen Pass das 6:7. Die Ravens dominierten jetzt mehr und mehr und ein spektakuläres Play brachte die Führung, nachdem zunächst der PAT geblockt worden war: Lucas Wevelsiep bediente mit einem langen Pass Neuzugang Keith Tanwani. Der fing den Ball stark, doch sein Passverteidiger agierte nicht minder hervorragend und schlug den Ball zum Fumble los. Dann aber schlug erneut die Stunde von Davis, der hineinspritze, den springenden Ball aufnahm und zum 12:7 in die Endzone lief. Zwar scheiterte der PAT erneut, doch die Ravens waren jetzt endgültig richtig im Spiel, auch wenn es noch einen kleinen Rückschlag gab: Nach einem guten Punt der Dolphins stand man kurz vor der eigenen Endzone und leistete sich einen schlechten Snap, den Wevelsiep erst in der eigenen Endzone aufzunehmen vermochte und zu Boden ging. So folgte der Safety und das 9:12 für die Gastgeber, das auch der Pausenstand war. Kritisch merkt Coach Schreckenberg in dieser Phase allerdings einen Teil der Disziplin an. „Flaggen haben wir insgesamt relativ gut im Griff gehabt. Aber gerade im zweiten Quarter wurde es hitzig. Paderborn war etwas frustriert und wir haben uns dann provozieren lassen und auch unsererseits zu Provokationen hinreißen lassen. Das hat mir gar nicht gefallen, da müssen wir cooler werden. Insbesondere, wenn es bei uns ja eigentlich gut läuft“, kritisiert der Headcoach, der sich aber insgesamt hochzufrieden mit der Leistung seiner Jungs zeigt.

Im zweiten Durchgang dann tauschten die Gäste mehr und mehr durch, wodurch aber die starke Leistung keinesfalls schlechter wurde – im Gegenteil! Akiva Wedge fing einen kurzen Pass zum dritten Touchdown und dem 19:9, denn diesmal gelang der PAT, an dem sich fortan Ersatz-Quarterback und der sonstige Receiver Jakob Boyko probierte.  Der kam zum Ende des dritten Quarters auch als Spielmacher ins Spiel und servierte gleich einen Touchdown auf Davis, der diesen allerdings auch mehr als sehenswert vollendete: Stark unter Druck fing er den Ball in der Mitte der Endzone mit einer Hand und sicherte ihn! Wieder war Boyko per PAT erfolgreich und weiter ließen die Ravens nichts in der Defensive zu und bewegten offensiv immer wieder gut den Ball. So folgten weitere Punkte und die ersten davon ebenfalls absolut sehenswert: Boyko täuschte eine Ballübergabe an und machte sich dann selbst über die rechte Seite auf den Weg. Tief aus der eigenen Hälfte zeigte er beeindruckenden Speed und lief für sechs Punkte! Zwar misslang ihm sein dritter PAT-Versuch des Tages, doch wenig später setzte er per Fieldgoal den Schlusspunkt zum 35:9.

Damit zeigten die Ravens insgesamt einen mehr als überzeugenden Auftritt. Sie sind wie erwähnt der einzige Zweitligist, der einen Test gegen ein GFL-Team für sich entschied und zeigten sich als mit Abstand jüngstes Team der höchsten beiden Ligen beeindruckend reif und stabil. Viele Spieler wussten zu überzeugen: Beide Lines dominierten gegen den klassenhöheren Gegner. Davis und Wedge zeigten sich gewohnt dominant und auch Spieler wie Boyko, Corner Chando Ndongfack oder insgesamt die an diesem Tage extrem junge Passverteidigung überzeugten auf der ganzen Linie. Insgesamt gehen die Ravens voller Selbstvertrauen in das Topspiel am ersten Spieltag in zwei Wochen gegen den Vorjahres-Zweiten Rostock.

 

Die Scores im Überblick:
6:0 Joshua Breece
7:0 Dean Severin
7:6 J’Mari Davis
7:12 J’Mari Davis
9:12 Safety
9:18 Akiva Wedge
9:19 Jakob Boyko
9:25 J’Mari Davis
9:26 Jakob Boyko
9:32 Jakob Boyko
9:35 Jakob Boyko