Wenn die Krefeld Ravens über die Roster-Cuts zwischen Seniors und Development-Team entscheiden, dürfte es auf einer Position eine ganze Reihe echter Härtefälle geben: Bei den Wide Receivern. Denn nach vielen Topzugängen und einem bereits starken Receiver-Corps aus der Vorsaison kommt jetzt das nächste hochveranlagte Toptalent in die Grotenburg: Bratko von Renesse schließt sich den Krefeldern von den Düsseldorfer Typhoons aus der U-19-Regionalliga an. Der Passempfänger ist mit gerade erst 19 Jahren – geboren wurde er am 5. September 2005 in Ratingen – ein weiterer aus der Garde der ganz jungen Talente. Mit 1,76 Metern Größe und 75 Kilogramm Gewicht bringt er einen auf den ersten Blick eher normalen Körper mit. Doch diesen wuchtet er nicht nur in 4,9 Sekunden über die 40 Yards, sondern er drückt unglaubliche 100 Kilogramm auf der Hantelbank – das sind nicht weniger als 133 Prozent seines Körpergewichts und damit einer der absoluten Topwerte im Team! Erst seit zwei Jahren spielt er in der Typhoons-Jugend Football und hat sich in dieser Zeit bereits eine hervorragende Technik angeeignet, wie die Ravens-Coaches nach einem Probetraining befanden.
„Bratko ist ein ganz junger Spieler, der bei uns zum Probetraining war. Dabei hat er die Coaches total überzeugt. Mit ihm kriegen wir einen sehr talentierten jungen Mann, der für sein Alter außergewöhnlich gut ausgebildet ist und eine unsagbar gute Technik aufweist. Alle Coaches haben ihm eine große Karriere attestiert und wir alle sind total beeindruckt. Wir sind total überzeugt, dass er richtig viel Potential hat, und freuen uns, ihn in unserem Team zu haben“, betont Dino Volpe, der für das Recruiting (mit-)verantwortlich zeichnet.
Der junge Neuzugang selbst zeigt sich total überzeugt von seiner Qualität und nimmt den großen Wettbewerb im Team gern an. „Ich habe nach einem Team gesucht, das einen großen Wettbewerb bietet und das Beste aus mir herausholt. Krefeld ist hier die offensichtliche Wahl“, sagt er zu seiner Motivation zur Unterschrift. Seine Ziele formuliert er zurückhaltend. „Ich möchte eine Rolle im Team spielen und mich individuell verbessern“, sagt er. Auf die Fans freut er sich bereits und verspricht: „Ich kann es nicht abwarten, für Euch zu spielen und von Euch bejubelt zu werden. Ich hoffe, wir können alle zusammen eine tolle Football-Atmosphäre schaffen.“
Für gegnerische Spieler und Coaches dürfte der Ravens-Luftangriff schlicht bedrohlich sein. Gut möglich, dass am Ende ein Spieler im Development-Team spielt, der bei vielen Ligakonkurrenten fest im Kader stünde und womöglich sogar Starter wäre. Und das nicht, weil er enttäuscht, sondern weil die Dichte an Topathleten im Kader einfach unfassbar groß ist.