Ohne Frage wird die Qualität eines Footballteams in Deutschland ganz entscheidend durch die Importspieler geprägt. Fraglos wären beispielsweise die Ravens in der Vorsaison auch ohne die Topstars wie Akiva Wedge, J’Mari Davis oder Isaiah Ward ein Topteam mit Aufstiegsambitionen gewesen – die Dominanz, die das Team aber verbreitet hat, wäre ohne die Highlights eben dieser Topspieler nicht denkbar gewesen. Doch die Zahl der Plätze für Importspieler ist begrenzt. Stets dürfen nur zwei Jungs mit einem „A“ auf der Wiese stehen. Doch in der Krefelder Offense könnten im kommenden Jahr deren vier zugleich spielen – wobei eben deren zwei nicht mehr mit dem „A“ auflaufen, sondern sozusagen „Footballdeutsche“ sind. Nach Jha’Mond „Jumanji“ Byers kommt nun eben der zweite dieser Kategorie: Josh Purdie. Der am 8. Juli 1990 in Youngstown, Ohio (USA) geborene Neuzugang ist ein Typ, der von Statur und Tempo ein bisschen an seinen künftigen Teamkameraden Davis erinnert: 1,70 Meter groß, 80 Kilogramm schwer und mit einer 40-Yard-Zeit von 4,5 Sekunden bringt das Kraftpaket (225 Pfund im Bankdrücken – das sind 101,25 Kilogramm und damit 126,5 Prozent seines Körpergewichts!) alles mit. Dabei ist er extrem vielseitig, ist als Receiver und Runningback gelistet, kann aber auch fast alle anderen Skill-Positionen auf dem Platz spielen. Im Vorjahr gehörte er ebenfalls in der GFL2, für die Pforzheim Wilddogs, zu den dominantesten Spielern der Liga und machte sich vor allem als Returnspezialist einen Namen. Damit hatte er durchaus entscheidenden Anteil an einer 9-1-Bilanz seines Teams und nicht zuletzt 332 offensiven Punkten (mit Abstand die meisten der GFL2-Süd) auf dem Weg zur Meisterschaft und dem Aufstieg in die erste Liga. Eben diese Qualität und diesen Winning-Spirit will er mit nach Krefeld bringen und so eben diesen Geist in einen Verein, der daran ohnehin schon keinen Mangel leidet, zusätzlich hineintragen.
„In Josh bekommen wir eine weitere Allzweckwaffe, die uns extrem weiter helfen wird. Nach Jumanji ist er der zweite Amerikaner ohne ‚A‘ in unserem Kader, der uns natürlich einen riesigen Impact bringen wird. Wir haben uns lange mit ihm beschäftigt, viele Videos geschaut und es war sofort offensichtlich, dass er ein absoluter Athlet ist. Er ist auf jeder Position einsetzbar, kann auf jeder Position den Unterschied machen. Er ist wirklich eine Waffe: Ein unglaublich starker Runningback, der neben Akiva eine weitere Top-Option ist, wir können in als Wide-Receiver einsetzten und er ist eine Waffe… er ist wirklich ein extremer Athlet und wir freuen uns extrem, dass er nach Krefeld kommt. Er ist sicher ein Mann, der nicht für die Kadertiefe da ist, sondern die Spitze um eine Dimension besser macht und uns unser Team noch einmal auf ein neues Level heben wird“, schwärmt Ravens-Mastermind Dino Volpe von dem 34-Jährigen, der seinerseits ebenfalls in den höchsten Tönen schwärmt. „Ich komme nach Krefeld, um Teil einer hervorragenden Organisation zu werden, die eine Championship-Mentalität hat. Dazu kommt, dass ich mich von Beginn an mit offenen Armen empfangen und wertgeschätzt gefühlt habe, was natürlich noch umso schöner ist und eine große Rolle gespielt hat“, sagt er. Seine Ziele formuliert er zugleich angenehm zurückhalten und Ravens-like aggressiv. „Ich will einfach mein Wissen, meine Fähigkeiten, ins Team bringen und ein weiteres wichtiges Puzzleteil eines erfolgreichen Teams zu sein. Eines, das an vielen Stellen eingesetzt werden kann, denn ich spiele da, wo ich gebraucht werde. Am Ende ist das wichtigste für mich, eine weitere Meisterschaft zu gewinnen“, betont er. Den Fans verspricht er vor allem viel Spaß. „Haltet Euer Popcorn bereit, denn ich will mit den Jungs eine tolle Show bieten. Lasst uns zusammen die Liga rocken und eine weitere tolle Saison zusammen feiern. Ich kann es nicht abwarten, Euch alle zu treffen und mit Euch Spaß zu haben. Let’s go, Ravens“, sagt er.
Die Offense der Ravens ist mit ihm sicher noch einmal ein Stück ausgeglichener, ein Stück gefährlicher, ein Stück vielseitiger geworden. Ob er, Davis, Byers, Moussa Keita, David Crawford, Jakob Boyko, Juju Minuth oder eben Wedge: Die Zahl der Spieler, die in jedem Down Bigplay-Potenzial haben, ist groß. Speed hat das Team ohnehin reichlich. Die Fans dürfen sich auch in der kommenden Saison auf Spektakel durch die Ravens freuen, so viel scheint sicher.