Wenn Spieler befragt werden, warum sie zu den Ravens wechseln, dann fällt ganz oft das Wort der Ravens-Family, der engen Bindung im Team, wodurch sich Spieler sehr wohl fühlen. Dass dies nicht nur vor dem Zugang ein Gerücht ist, sondern auch nach dem Abgang so gesehen wird, beweisen immer wieder Jungs, die zu den Schwarz-Gelben zurückkehren. Ein weiterer Spieler dieser Kategorie ist jetzt Marius Steffen. Der Defense-Back, der sich in seiner ersten Zeit im Team, in der Saison 2022, vor allem durch extrem Fitness hervorgetan hat und immer wieder Mitspielern im Conditioning mitgerissen hat, kommt jetzt nach zwei Jahren zurück in die Grotenburg. Mit bald 34 Jahren passt der am 13. November 1990 in Düsseldorf geborene Safety, der auch in den Specialteams Stärken hat, auf den ersten Blick nicht ins Beuteschema der Ravens in dieser Offseason. Doch vor allem mit seiner Fitnessbesessenheit soll der 1,78 m große und 90 kg schwere Rückkehrer eine Führungsrolle für die vielen jungen Spieler im Team übernehmen. Seine Fitness zeigen dabei auch zwei Zahlen: Im 40-Yard-Dash zeigt er mit 4,9 Sekunden eine gute Zeit insbesondere für einen Spieler jenseits der 30. Vor allem im Bankdrücken aber zeigt sich seine Qualität: Nicht nur drückt er mit 100 Kilogramm 110 Prozent des eigenen Körpergewichts, er schafft dabei auch zehn Wiederholungen. Da ist es nicht überraschend, dass er auch schon in besagter erster Zeit in Krefeld bewiesen hat, dass er ein enorm harter Tackler ist.
„Marius hat nach seinem Abgang vor zwei Jahren immer den Kontakt gehalten. Er hat die Ravens seitdem in seinem Herzen und uns beispielsweise in Solingen lautstark von den Rängen unterstützt. Er hat gesagt, dass er gern zum Karriereausklang noch einmal nach Krefeld zurückkommen will und für uns ergibt das auch Sinn. Denn wir haben ein sehr junges Team, das auch Leader braucht. Jungs, die viele Situationen erlebt haben und in wichtigen Situationen das Wort ergreifen und Mitspieler mitreißen oder beruhigen. Er soll eine Führungsrolle auf und neben dem Feld übernehmen und gerade in unsrem sehr jungen Backfield Nash, der aktuell so ein bisschen der Papa der Unit ist, unterstützen. Außerdem pflegt er immer noch sehr guten und engen Kontakt zu vielen Jungs wie Nils Gärtner und Dennis Storm“, erzählt Dino Volpe. Der Ravens-Gründer und -vorsitzende hat auch selbst stets Kontakt zu Steffen gehalten.
Für den Rückkehrer selbst ist es Ehrensache, wieder für die Ravens auf den Platz zu gehen. „Krefeld ist das perfekte Beispiel was man mit akribischer Arbeit und Kontinuität erreichen kann. Bei den Ravens hat man verstanden, was Spieler in einem moderner werden Sport brauchen. Es ist das interessanteste Programm in NRW und vielleicht in ganz Deutschland. Persönlich möchte ich einfach Beweisen, wie viel man erreichen kann mit 110 Prozent Effort, obwohl die Lebensumstände vielleicht nicht mehr perfekt sind. Ich möchte ‚Oldschool‘-Mentalität mitbringen, die hoffentlich noch hilfreich sein wird“, sagt er.
Im Defense-Backfield wird es in der kommenden Saison ein sehr enges Rennen um die Plätze geben. Ob Defense-MVP Gonese, Turnover-Maschine Jason Oshodin, der unglaublich zuverlässige Corner Elias Jassey, der enorm schnelle und kampfstarke Jan-Philipp „JPD“ Doetsch, die Urgesteine Nils Gärtner und Dennis Storm oder Neuzugang Leon Truger und nun eben auch Marius Steffen, dazu hoffnungsvolle Talente wie Eigengewächs und Defense-Rookie of the Year Jonas „Lockett“ Seidel balgen hier um vier bis fünf Plätze. Für DC Sebastian Nawroth keine leichte Aufgabe, hier alle zufrieden zu stellen. Andererseits kann er bei seiner Auswahl fast nicht falsch liegen, denn die Qualität in der Unit ist hoch. Die Ravens-Defense soll auch in der zweiten Liga das Bollwerk bleiben, das sie bislang immer war. Die Voraussetzungen dafür sind hervorragend!