Viele Vereine besonders im höherklassigen Football setzen speziell auf der wohl wichtigsten Einzelposition des Teams, der des Quarterbacks, auf erfahrene Importspieler aus den USA. Die Ravens hatten hier in ihren ersten Jahren in Andi Trebski immerhin einen GFL-erfahrenen Spielmacher, doch seit drei Jahren setzen sie auf der zentralen Position der Offense nicht nur auf die deutsche Karte, sondern auch auf Jugend: Zuerst Jan Leuker und nun im dritten Jahr Lucas Wevelsiep (mittlerweile 24 Jahre alt, aber auch sei zwei Saisons Starter der Ravens) führen das Team seitdem und auch auf der Backup-Position dominiert die Jugend. Mathias Aben (im Vorjahr aus der U19 gekommen) ist ein junger Signal-Caller, der in der vergangenen Saison bereits bewiesen hat, wozu er in der Lage ist und er überzeugte bei seinen Einsätzen zu jeder Zeit. Und jetzt wird die Position zusätzlich abgesichert. Und ganz Ravens-Like ist es erneut ein ganz junger Mann, der hier seinen Hut in den sprichwörtlichen Ring wirft: Flemming Friesen wechselt vom bisherigen Liga-Konkurrenten Cologne Crocodiles nach Krefeld. Der 1,80 Meter große und 84 Kilogramm schwere Spielmacher soll im GFL2-Kader stehen und mit Wevelsiep und Aben um die Plätze im Team kämpfen. Damit haben die Ravens künftig auch im Falle von Verletzungen mit drei sehr talentierten und deutschen Quarterbacks die nötige Tiefe, um konkurrenzfähig zu sein. Friesen kam am 9. Juli 2003 in Köln zur Welt und ist damit gerade 21 Jahre jung. Dabei blickt er durchaus schon auf eine lange Football-Erfahrung zurück. Bereits 2016, im Alter von 13 Jahren, begann er in der Jugend der Wesseling Blackvenom mit dem Sport. 2022 wechselte er dann zu den Cologne Crocodiles, wo er in der GFLJ überzeugte und so zur vergangenen Saison in den Kader der ersten Mannschaft gezogen wurde. Er war ein Mitglied der Greenmachine, der Auswahl des Footballverbands NRW, und spielte hier gemeinsam mit Aben. In Krefeld treffen die beiden nun erneut aufeinander.
„Flemming ist ein Perspektivspieler, der für das GFL2-Team als QB mit Lucas und Matthias darum kämpfen wird, wer welche Rolle hat. Wie das Rennen im Endeffekt ausgeht, das werden wir in den nächsten Monaten sehen, aber er wird definitiv eine Rolle spielen. Wir erwarten von ihm, dass er hart arbeitet, er will sich entwickeln, er ist hungrig und hat richtig Lust auf Krefeld und wir haben Lust auf ihn. Also: Wir freuen uns auf ihn und alles andere liegt an den drei Jungs selbst“, betont Ravens-Macher Dino Volpe, der gemeinsam mit Kofi Adomako weiter am Kader arbeitet.
Der junge Neuzugang selbst zeigt sich entsprechend positiv. „Das Programm in Krefeld bietet mir die Möglichkeit, mich persönlich und spielerisch auf das nächste Level zu bringen und der Verein strahlt von oben bis unten eine Zielstrebigkeit aus mit der ich mich identifizieren kann“, schwärmt er. Seine Rolle im Team geht er dabei mit einer Mischung aus Demut und Selbstvertrauen an. „Ich möchte meine persönliche Entwicklung auf und neben dem Platz vorantreiben und allem voran möchte ich ein entscheidender Teil des Teams werden, welcher uns alle in eine Position bringt, an die höchsten Ziele zu glauben“, sagt er. Einen großen Fan bringt er dabei gleich mit. „Ich hoffe ihr habt noch einen Platz auf der Tribüne für meine Mutter frei. Und zusätzlich freue ich mich drauf euch alle am Gameday zu sehen und zu hören! Go Ravens!“, sagt er mit einem Schmunzeln an die Fans gewandt. Es wird also spannend, zu sehen, wie sich die Quarterback-Situation in den kommenden Monaten sortiert. Ohne Frage geht Wevelsiep als Starter in der klaren Poleposition in das Rennen um Spielzeit. Aber die Herausforderer scharren beide mit den Hufen und haben beide bereits bewiesen, dass sie viel Talent mitbringen.