Nächster Kantersieg
Seniors siegen 83:14 gegen Gamecocks
Gepostet am Sonntag, 23.06.2024 in
Seniors

Die Krefeld Ravens gewinnen die Tabellenspitze zurück. Im Heimspiel gegen den Zweiten der Vorsaison, die Bonn Gamecocks, feierte das Team von Coach Kai Schreckenberg vor 1050 Zuschauern in der Grotenburg mit 83:14 (49:0) den nächsten ungefährdeten Kantersieg. Dabei dominierten die Hausherren vor allem im ersten Durchgang nach Belieben, wechselten aber schon frühzeitig intensiv durch und ließen sich auch davon so gut wie nicht aus dem Tritt bringen.

Gästecoach Harald Dobmeier hatte es wohl geahnt, vermied im Interview vor der Begegnung jede Kampfansage und sprach davon, die Ravens möglichst viel ärgern zu wollen. Doch die ließen das gar nicht zu. Wie üblich lehnten sie den ersten Ballbesitz ab, schickten die gegnerische Offense nach drei Versuchen vom Feld und den folgenden Punt nahm J’Mari Davis an der eigenen 40 auf. Übergangslos schaltete er ins höchste Tempo, ging auf die rechte Seite und die Gäste verpassten es komplett, Contain zu halten und so brach der US-Boy durch und erledigte bereits nach 1:06 Minuten den ersten Touchdown der Begegnung. Der zweite Drive der Gäste brachte dann zunächst ein first Down über eine Flagge, doch dann folgte der nächste Punt. Wieder ging der auf Davis, wieder brach dieser durch und lief erneut in die Endzone, doch eine Flagge für einen illegalen Blindside-Block negierte den zweiten Tochdown. Die Ravens mussten zwei Incompletions und einen kurzen Lauf später selbst von der gegnerischen 45 punten und der geriet fast perfekt, denn an der 9 rollte der Ball aus. Das führte zum nächsten Punt aus der eigenen Endone für die Gäste und diesen returnierte erneut Davis an die gegnerische 19. Und das kurze Feld nutzten die Ravens. Zweimal lief Akiva Wedge, erst für ein First Down, dann für den Touchdown und stellte das frühe 14:0 her, denn Kicker Dennis Storm war in PATs bis auf den allerletzten Versuch perfekt an diesem Tage. Den folgenden Kickoff ließ der Returner zunächst in der eigenen Endzone fallen, nahm ihn wieder auf und trug ihn hinaus, doch an der gegnerischen 6 fischte Neuzugang Chando Ndongfack ihn ab. So war es das nächste extrem lange Feld für die Gamecocks, die zunächst mit einem schönen Pass für 9 Yards eröffneten, doch dann war die Defense der Ravens stabil und erzwang den erneuten Punt, der ungewöhnlich schwach geriet – ansonsten zeigten die Gäste zwar nicht immer die beste Coverage, aber starke Punts für sich – und an der eigenen 26 ins Aus ging. Und wieder ging es ganz schnell: Ein Lauf von Wedge, einer von Lior Volkov und schon stand man erneut in der Endzone und es stand 21:0. Wieder erzwang man seinerseits das Three-and-out der Gäste und der Punt geriet diesmal stark. Die Ravens begannen an der eigenen 33 mit der schlechtesten Feldposition der Partie bis dato. Doch das änderte nichts – im Gegenteil! Gleich im ersten Play ging Lukas Wevelsiep tief auf Davis, der fing in einer überragenden Aktion den Ball über den Corner hinweg, blieb auf den Füßen und lief auf und davon zum nächsten Touchdown. Und wieder geriet der Gast schnell unter Druck, hatte bei Dritter und 12 eine schwierige Ausgangssituation. Doch mit einem starken Pass über die Mitte und einem folgenden Facemask der Ravens wusste man sich zu befreien. Doch an der Ravens-44 war Schluss und erneut musste man punten. Es kam zu einem Handgemenge, in dem die Gäste eine zusätzliche Flagge bekamen und so begannen die Raben an der eigenen 30. Nach einem Lauf von Wevelsiep kam man drei Yards nach vorn und es folgte die Ballübergabe an Wedge, der tanzte unnachahmlich, ging durch die Mitte, blieb auf den Füßen und schaltete dann den Nachbrenner zu, um zu seinem zweiten Touchdown zu laufen. Es war der fünfte Touchdown – zu diesem Zeitpunkt hatten die Raben aber erst sieben First Downs erzielt. Fast jedes Play geriet zum Bigplay. Die Gamecocks leisteten sich einen schlechten Snap und so hatte man eine schlechte Position bei 2. und 20, doch ein starker Lauf für 19 Yards brachte den Wandel. Nach einer Strafe gab es wieder einmal ein First Down, doch dann war einmal mehr Schluss und es folgte ein weiterer guter Punt. Die Ravens standen damit an der eigenen 22 in einer durchaus mäßigen Feldposition, doch das störte sie nicht im Geringsten: Wieder dauerte es nur ein Play bis zum Score: Wevelsiep hatte gleich zwei völlig freie Receiver, entschied sich für Jakob Bojko und der College-erfahrene Passempfänger ging zum 78-Yard-Touchdown und dem 42:0-Zwischenstand in die Endzone. Im nächsten Drive leisteten sich die Ravens einige Defense-Strafen und so konnte Bonn etwas marschieren, doch nach einem Sack von Caleb Jenkins war Schluss, der Punt brachte die Ravens an die eigene 29, doch wieder ging es sehr schnell: Ein Pass auf Jonelle Tolbert brachte das 1st Down, dann ging Wevelsiep tief über die Mitte auf David Crawford und der war durch und verbuchte einmal mehr „seinen“ Touchdown, diesmal über 59 Yards. Es war die letzte erwähnenswerte Aktion des ersten Durchgangs zum 49:0-Halbzeitstand.

In der Pause waren die Verantwortlichen natürlich generell zufrieden, doch Sportleiter Dino Volpe monierte etwas fehlende Schärfe in der Defense und seine Worte hatten fast prophetischen Charakter. Doch zunächst erhielten die Ravens den Ball – und wie! Den Kickoff nahm Wedge an der eigenen 5 auf, ging über die linke Seite, tanzte einige Tackler aus und verbuchte nach Sekunden der zweiten Halbzeit das 56:0. Dann aber zeigte sich, was Volpe meinte: Auch durch Flaggen der unkonzentrierten Ravens marschierten die Gäste und standen plötzlich an der Red-Zone der Ravens. Es folgte ein schöner Pass auf die Außenschulter von Receiver Marco Jünger auf der linken Seite, der gegen zwei Passverteidiger sicher fing und zum ersten Gästetouchdown verwandelte. Noah Hülsmanns war mit dem PAT erfolgreich und so stand es 56:7. Die Ravens antworteten zunächst mit etwas, das es in diesem Spiel selten gab: Einem strukturierten Drive ohne Bigplays. Doch nach drei Plays mit guter Bewegung und einem neuen First Down ging Wevelsiep mal wieder tief. Über die linke Seite bediente er Davis, der seinen Corner, wie „Coach“ Patrick Esume im TV zu sagen pflegt, geschlagen hatte wie eine Trommel‘ und gut zehn Yards Seperation aufgebaut hatte und wieder ging der US-Boy in die Endzone und verbuchte schon seinen dritten Touchdown. Wieder ging so der Ball an die Bonner, die nach einem soliden Return selbst einmal tief gingen. Ein kleines Abstimmungsproblem in der Ravens-Defense verhinderte, dass JR Leach den Ball herunterschlagen konnte und so fing erneut Marco Jünger sicher, zeigte starken Speed und holte das erste echte Bigplay für seine Farben und den Touchdown zum 14:63-Zwischenstand (PAT Hülsmanns). Die Ravens setzten jetzt noch mehr auf Backups und brachten Matthias Aben als Quarterback. Ein Leistungsabfall war aber keineswegs die Folge. Im Gegenteil! Nach einer Flagge hatte er 1. und 25 an der eigenen 24. Eine durchaus schwierige Situation. Der junge Spielmacher reagierte mit einem einfachen Swing-Pass auf die rechte Seite auf Davis und der zeigte, dass er einen Sahnetag erwischt hatte! Mit tollen Moves brach er gleich fünf Tackles, hatte am Ende noch Vorblocker dabei und ging zu seinem persönlichen „Al Bundy“, also dem vierten Touchdown, in die Endzone – aus 76 Yards. Die Gäste wechselten bereits seit einiger Zeit munter die Quarterbacks durch und versuchten es nun im nächsten Drive mit einem Quarterback-Run Doch das ging komplett schief. Anis Chariak, der in der D-Line aushalf, da gleich mehrere etatmäßige D-Liner ihrerseits in der stark verletzungsgeschwächten O-Line helfen mussten, schlug den Ball los und der starke Jenkins warf sich auf das Spielgerät. So stand man an der gegnerischen 20, doch nach einem schönen Pass auf Crawford an der 6 waren zwei Läufe nicht erfolgreich und so musste das Fieldgoal her, doch dieses misslang. Die Gäste sahen zunächst aus, als könnten sie daraus noch einmal neues Selbstvertrauen ziehen, denn sie verwandelten einen langen dritten Versuch mit einem schönen Play, doch dann war Schluss und der Punt misslang völlig. Der viel zu flache Snap konnte vom Punter nicht aufgenommen werden, der schoss ihn vom Boden weg – doch das ist verboten und so starteten die Ravens an der gegnerischen 9. Aben spielten einen perfekten Pass auf die rechte Ecke der Endzone und genauso, dass nur Tolbert ihn fangen konnte. Das machte der Kanadier sicher und so verwandelte er zum letzten Offense-Touchdown der Saison und dem 77:14. Doch der Schlusspunkt war es noch nicht, denn die Gamecocks versuchten es noch einmal mit einem Pass auf die rechte Seite, doch Rückkehrer Jason Oshodin, nach knapp 2 Monaten Verletzung endlich wieder dabei, fing den Ball ab und trug ihn zum Pick-6 in die Endzone Es folgte der einzige Fehler bei einem PAT durch den ansonsten starken Dennis Storm und so stand der Endstand von 83:14.

Für die Ravens war es der perfekte Aufgalopp, um vor dem Topspiel gegen die Cologne Crocodiles noch einmal Selbstvertrauen zu sammeln. Dann, im Spiel am kommenden Samstag ab 15 Uhr in der Grotenburg, wird es zum bis dato größten Test der Saison gegen das ehemalige GFL-Team kommen. Dann folgt die Sommerpause und danach das nächste Topspiel bei den Solingen Paladins. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Die Ravens jedenfalls grüßen wieder von der Tabellenspitze.

Die Scores im Überblick:
6:0 Davis
7:0 Storm
13:0 Wedge
14:0 Storm
20:0 Volkov
21:0 Storm
27:0 Davis
28:0 Storm
34:0 Wedge
35:0 Storm
41:0 Bojko
42:0 Storm
48:0 Crawford
49:0 Storm
55:0 Wedge
56:0 Storm
56:6 Jünger
56:7 Hülsmanns
62:7 Davis
63:7 Storm
63:13 Jünger
63:14 Hülsmanns
69:14 Davis
70:14 Storm
76:14 Tolbert
77:14 Storm
83:14 Oshodin


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