Der Kader der Krefeld Ravens wird immer internationaler. Betrachtet man Nord- und Südamerika getrennt, so haben sie jetzt den fünften Kontinent im Kader repräsentiert. Europa ist reichlich besetzt, aus Afrika kommt Tinashe „Nash“ Gonese. Die Importspieler und einige weitere Jungs kommen aus den USA und damit Nordamerika und Ramon Franco stammt aus Brasilien, also aus Südamerika. Jetzt macht der aktuellste Neuzugang Thomas Kear Porter den nächsten Kontinent komplett: Australien. Denn der am 26. November 2004 geborene und damit 20 Jahre junge Wide-Receiver kam zwar in Bristol, Großbritannien zur Welt, ist aber Neuseeländer und spielte zuletzt auch dort. Europaerfahrung sammelte er allerdings auch im Jahr 2023, als er für die Canterbury Panthers auflief. Die Liste seiner Positionen in diesem Jahr zeigt, dass es auch durchaus möglich wäre, ihn als „Athlete“ vorzustellen, also als Spieler, der im Prinzip jede Position bedienen kann: Er spielte als Wide-Receiver, Corner, Safety, Kicker, Punter, Puntreturner und Quarterback. 2024 dann spielte er für die Metro Lions in Neuseeland als Corner und Widereceiver und gewann mit dem Team auch die Meisterschaft des Landes, den Kiwi-Bowl. Auch aktuell spielt er noch bis Februar für die Lions, ehe es dann nach Krefeld geht. Interessant: Der 1,89 Meter große und 85 Kilogramm schwere Speedster (4,48 Sekunden auf 40 Yards), der auch gute Kraftwerte aufweist (90 Kilogramm oder 106 Prozent seines Körpergewichts auf der Hantelbank), wurde von allein auf die Ravens aufmerksam und wandte sich an das Team, um hier zu spielen.
„Thomas ist ein Spieler, der auf uns zugekommen ist, weil er in unserem Programm wahnsinnig viel Potenzial sieht, sich hier optimal weiterzuentwickeln. Das zeigt, dass wir Strahlkraft bis nach Neuseeland, fast exakt auf der anderen Seite der Welt, haben. Er ist natürlich aufgrund seiner Herkunft unglaublich spannend. Wir haben jetzt nicht nur Jungs aus unterschiedlichen Ländern, sondern Kontinenten. Das macht uns einfach wahnsinnig stolz, dass es die Ravens so weit geschafft haben. Mit ihm bekommen wir einen jungen, äußerst talentierten Receiver, der sicher noch einmal die Spitze verstärken wird unseren ohnehin starken Wide-Receiver-Squad noch einmal aufwertet. Und wie gesagt, vor allem macht uns stolz, dass jemand extra von so weit herkommt, um für uns zu spielen“, sagt Ravens-Gründer Dino Volpe zur Dimension des Transfers.
Der Neuzugang selbst zeigt sich hoch ambitioniert. „Ich will meinen Traum, es auf ein College zu schaffen und dort Football zu spielen, weiterverfolgen, um am Ende Profi zu werden. Deutschland ist da das ideale Sprungbrett und die Ravens scheinen für mich das ideale Programm zu sein, um den nächsten Schritt zu gehen“, sagt er zu seinen Beweggründen, sich den Schwarz-Gelben anzuschließen. Seine Ziele beschreibt er extrem offensiv. „Ich will in Krefeld einfach weiter lernen und von starken Trainern und Teamkameraden profitieren, um eben meinem Ziel, Profi zu werden, weiter näher zu kommen. Ich möchte mich als Athlet und als Person auf und neben dem Feld entwickeln und einfach als Footballspieler immer besser werden. Es ist mein Ziel, Leistungsträger im Team zu sein und einen großen Anteil zu haben, die Siegermentalität und -kultur des Vereins fortzuschreiben“, sagt er. Den Fans vermittelt er gleich ein wenig neuseeländische Kultur. „Kia Ora!“, grüßt er mit der traditionellen Begrüßung der Maori. „Ich freue mich, Eure lächelnden Gesichter zu sehen und Eure Anfeuerung zu hören“, fährt er fort und schließt erneut mit einem Maori-Wort: „Ngā mihi!“ (Danke)
Mit dem ersten „Kiwi“ der Ravens-Geschichte wird der Konkurrenzkampf im Luftangriff der Ravens noch härter und für Offense Coordinator Steffen Breidenbach ist die Auswahl extrem. Es wird schon spannend, wer der Topspieler und -talente am Ende überhaupt den Sprung in den GFL2-Kader schafft.