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Frust und Tränen nach Finale
Ravens verlieren 0:10 gegen Greyhounds
Gepostet am Mittwoch, 21.09.2022 in
Seniors

Der Lauf der Krefeld Ravens ist vorbei. Im großen Finale der Spielzeit, dem entscheidenden Spiel des Ersten gegen den Zweiten in einer mit 1500 Zuschauern ausverkauften Grotenburg, war am Ende der Frust bei den Hausherren groß. Mit 0:10 (0:10) unterlag das Team von Coach Jörg „Bolle“ Hintzen dem an diesem Tag einfach besseren Gegner aus dem Bergischen.

Die Geschichte der ersten Halbzeit in diesem Spiel ist schnell erzählt. Die Ravens gewannen den Cointoss und gaben das Angriffsrecht ab. Die an dem Tag überragende Ravens Defense hielten die Greyhounds bei drei Versuchen ohne 1st Down und bekamen damit den Ball. Doch die Offense brachte an diesem Tag einfach nichts aufs Board. In der gesamten ersten Halbzeit brachten die Hausherren nicht einen einzigen Pass an den Mann und erspielten oder erliefen sich kein einziges First Down. Da Wuppertal sich überdies auch keine Strafen leisteten, die zu einem solchen geführt hätten, hieß es bei den Ravens nach der ersten Halbzeit: Minus fünf Yards Raumgewinn. Wuppertal hingegen erholte sich spät im ersten Quarter und brachten den ersten langen Pass an den Mann. Alexander Weise fing den Ball von Riley Cooper zum first Down an der Ravens 14. Die Defense hielt danach zwar, doch das Fieldgoal von Sven Osterholt sorgte für erste Punkte. Im zweiten Quarter dann wieder ein guter Drive der Gäste und am Ende stand der Gast knapp in der Redzone an der 19 Yard-Linie. Cooper servierte den Ball in die linke Ecke kurz vor der Endzone. Dort fing Solomon Jackson sicher und wuchtete sich zum 9:0 (Osterholt zum 10:0) über die Linie. So ging es, da den Ravens auch danach nichts gelang, mit einem überraschenden 0:10 in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Ravens mit Jan Leuker auf der Quarterbackposition aus der Kabine. Der junge Starter, der mit einer Knieinnenband Verletzung jetzt auf dem Platz stand, löste Andi Trebski ab, der sich bereits im Warm-Up verletzte, aber zunächst auf die Zähne biss. Und der junge Signal-Caller brachte die Offense wenigstens einigermaßen ins Laufen. So gleich im ersten Drive – die Ravens bekamen den Ball – als er mit zwei schönen Pässen auf JR Leach first Downs erzielte. Doch am Ende fehlte doch immer etwas. In besagtem Drive waren es Strafen, die die Ravens zurückwarfen. In anderen Phasen wurden fangbare Bälle fallen gelassen oder der Lauf immer wieder früh gestoppt. So gelang es immer noch nicht, wirklich entscheidend Offense zu entwickeln. Wuppertal hingegen stellte den Gameplan jetzt mehr und mehr auf den Lauf um, um die Uhr herunter laufen zu lassen. So wurde es am Ende ein Spiel, in dem die Zahl der First Downs zwar ausgeglichen war, die Ravens aber eben keine Punkte aufs Board brachten. Die Zeit hingegen lief unerbittlich herunter und so kam es zum dramatischen letzten Drive. Leuker führte sein Team über ein langes Feld und an der Mittellinie verwandelte er mit einem schönen Pass auf Julian Minuth ein langes viertes Down. Dann aber wurde er von Janek Wenke, der aus der ELF nach Wuppertal geholt worden war, böse von der Blindside erwischt und verlor den Ball. Wuppertal warf sich drauf und das Spiel schien endgültig gelaufen. Die Schiedsrichter aber entschieden, dass Wenke mit der Helmkrone in den Tackle gegangen war und gaben so eine Flagge für Roughing the Passer mit Targeting (Janek Wenke wurde somit disqualifiziert). Die Ravens bekamen 15 Yard weiter vorn eine weitere letzte Chance. Doch es war ausgerechnet Glenn Holloway in seinem letzten Heimspiel, dem kurz vor der Redzone der entscheidende Fumble unterlief. Wuppertal sicherte den Ball und feierte damit fast sicher den Aufstieg.


Und so gratulieren die Krefeld Ravens dem Gast aus dem Bergischen zum an diesem Abend verdienten Sieg. Die Ravens, die nach dem Spiel Aldo Volpe und Glenn Holloway in die verdiente Football-Rente und aller Voraussicht nach auch in die Ravens-Hall-of-Fame verabschiedeten, werden nun erst einmal Frustbewältigung betreiben, aber wer die Verantwortlichen kennt der weiß: Dieser Rückschlag wird sie nur noch heißer machen und nur noch mehr Feuer wecken.

Sportleiter und Vorsitzendem Dino Volpe ist allerdings wichtig, nun nicht zu deutliche Kritik am Team zu üben. „Am Ende bleibt es dabei, dass wir eine sehr gute Saison gespielt haben und spielen, es ist die erste Niederlage der Saison. Dass wir irgendwann einmal verlieren würden, war allen klar. Dass es in dieser Saison passieren könnte, habe ich bereits vor der Saison gesagt. Wir haben heute eine überragende Defense gehabt. Leider war die Offense zu keiner Zeit des Spiels wirklich da. Trotzdem sind es unter dem Strich nur acht Scores Differenz zwischen Platz 1 und 2 und beide Teams haben in dieser Saison die Liga dominiert. Beide Teams haben eine Niederlage einstecken müssen. Wir verpassen also den ersten Platz um einen Touchdown mit Two-Point Conversion. Wir bleiben punktgleich mit Wuppertal und es sind zwei absolut gleichwertige Teams“, betont der Macher.

Tatsächlich ist die Meisterschaft verloren. Schon vor der Partie gab es aber die Diskussionen darüber, dass möglicherweise beide Teams aufsteigen werden. Die nächsten Wochen werden also zeigen in welcher Liga die Krefeld Ravens nächstes Jahr antreten.

Die Scores im Überblick:
0:3 Osterholt
0:9 Jackson
0:10 Osterholt